Kopelew

Kopelew
Kọpelew,
 
Lew Sinowjewitsch, russischer Germanist und Schriftsteller, * Kiew 9. 4. 1912, ✝ Köln 18. 6. 1997; Propagandaoffizier im Zweiten Weltkrieg, 1945-54 in Gefängnissen und Lagern, 1956 rehabilitiert; trat in den 60er-Jahren für dissidente Schriftsteller und gegen eine »Restalinisierung« ein, wurde 1968 aus der KP, 1977 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen (Publikationsverbot). 1980 verließ er die Sowjetunion (Ausbürgerung 1981); seitdem lebte er in der Bundesrepublik Deutschland; 1981 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
 
Werke: Autobiographisches: Chranit' večno (1975; deutsch Aufbewahren für alle Zeit); I sotvoril sebe kumira (1978; deutsch Und schuf mir einen Götzen); Utoli moja pečali (1981; deutsch Tröste meine Trauer); My žili v Moskve (1988, mit R. Orlowa; Teil 1 deutsch 1987 unter dem Titel Wir lebten in Moskau, Teil 2 1989 unter dem Titel Zeitgenossen, Meister, Freunde).
 
Biographien: »Faust« Gete (1962); Bertolt Brecht (1966); Ein Dichter kam vom Rhein. Heinrich Heines Leben und Leiden (1981); Svjatoj doktor Fedor Petrovič (1985, deutsche bereits 1984 unter dem Titel Der heilige Doktor Fjodor Petrowitsch. Die Geschichte des Friedrich Joseph Haass).
 
Prosa, Studien, Essays: Zwei Epochen deutsch-russischer Literaturbeziehungen (1973); Warum haben wir aufeinander geschossen ? (1981; mit H. Böll); Kinder und Stiefkinder der Revolution (1983); Worte werden Brücken (1985); Der Wind weht, wo er will (1988); Und dennoch hoffen. Texte der deutschen Jahre (1991); Laudationes (1993).
 
Dokumentensammlung: Verbietet die Verbote! In Moskau auf der Suche nach der Wahrheit (1977).

Universal-Lexikon. 2012.

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